Dichtfläche – Gegenlauffläche

Als Dicht­flä­che eig­nen sich die un­ge­stem­pel­ten, ge­här­te­ten und im Lie­fer­zu­stand be­reits ge­schlif­fe­nen Stirn­sei­ten von Wälz­la­gern oder ent­spre­chend be­ar­bei­te­te Wel­len­bun­de und Wel­le­nen­den, sowie Stütz­schei­ben, Axial-​ Na­del­la­ger­schei­ben, oder aus Fe­der­blech ge­stanz­te Schei­ben sind u. a. preis­wer­te Lö­sun­gen. Als Werk­stof­fe die­nen Stahl, Mes­sing, Bron­ze, AI-​Legierungen und Ke­ra­mik.

Beschaffenheit der Dichtfläche

Die Dicht­flä­che muss eine ein­wand­freie, glat­te und harte Ober­flä­che haben und darf keine Spi­ral­ril­len oder Krat­zer auf­wei­sen. Ober­flä­chen­här­te für Stahl, grö­ßer HRC = 40, für an­de­re Werk­stof­fe auch dar­un­ter. Rauh­tie­fe bei Ab­dich­tung gegen Öl max. Rt = 4 μm, bei Ab­dich­tung gegen Fett max. Rt = 10 μm. Der Ra­di­al­schlag der Dicht­flä­che hat auf die Ab­dich­tung nur ge­rin­gen Ein­fluss. Der Axi­al­schlag darf – auf die zu­läs­si­ge Dreh­zahl be­zo­gen – bei Ab­dich­tung von Fett bis zu 0,05 mm, bei Ab­dich­tung gegen Öl bis zu 0,03 mm, be­tra­gen.

Einbautoleranzen

Die Auf­nah­me­boh­run­gen für die Typen VI und DI sind nach ISO H9, der Wel­len­durch­mes­ser für die Type VA nach ISO h9 aus­zu­füh­ren. Die Auf­nah­me­boh­rung bzw. die Welle muss unter ca. 15° min­des­tens 1 mm an­ge­fast sein. Die ­To­le­ran­zen der Funk­ti­ons­ma­ße der Dich­tun­gen fin­den Sie in den Ta­bel­len der je­wei­li­gen Dich­tungs­ty­pe.

Einbau bzw. Montage

Bei den meis­ten Ein­bau­fäl­len er­folgt eine so­ge­nann­te »Blind­mon­ta­ge«, d. h. das gleich­mä­ßi­ge An­lie­gen der Dicht­lip­pe auf der Ge­gen­lauf­flä­che kann vi­su­ell nicht über­prüft wer­den. Eine be­triebs­ge­rech­te Mon­ta­ge ist ge­währ­leis­tet, wenn die Axial-​Wellendichtung mit­tels einer Mon­ta­ge­büch­se oder -​Scheibe plan ein­ge­setzt wird, wobei die Dicht­lip­pe nicht ver­letzt oder de­for­miert wer­den darf.

Vor dem Ein­set­zen der Dich­tung ist die Dicht­flä­che zu rei­ni­gen und leicht ein­zu­fet­ten, um den Ver­schleiß wäh­rend der Ein­lauf­pha­se so ge­ring wie mög­lich zu hal­ten. Die beste Ab­dich­tung wird er­reicht, wenn die vor­ge­spann­te Dicht­lip­pe mit der Stirn­sei­te der Dich­tung in einer Ebene liegt, bzw. ma­xi­mal 0,1 mm über­steht. Bei Ver­wen­dung einer Ge­gen­lauf­schei­be ist dar­auf zu ach­ten, dass das ab­zu­dich­ten­de Me­di­um nicht zwi­schen Schei­be und Welle aus­tre­ten kann. Aus­ge­bau­te Axial-​Wellendichtungen sol­len nicht wie­der­ver­wen­det wer­den, da die Dich­tung bei der De­mon­ta­ge meis­tens ver­formt oder an einer Funk­ti­ons­stel­le be­schä­digt ist.

La­ge­rung der Dich­tun­gen Bis zum Ein­bau soll­ten die Axial-​Wellendichtungen, mög­lichst durch die Ori­gi­nal­ver­pa­ckung ge­schützt, in einem tro­cke­nen Raum ge­la­gert wer­den. Auf kei­nen Fall dür­fen sie auf einem Draht­ring o. ä. auf­ge­reiht auf­be­wahrt wer­den, da da­durch die emp­find­li­chen Dicht­lip­pen be­schä­digt oder ver­formt wer­den kön­nen. Beim Sta­peln von Axial-​Wellendichtungen ist dar­auf zu ach­ten, dass Dicht­lip­pe auf Dicht­lip­pe zu lie­gen kommt. Un­sach­ge­mä­ße Be­hand­lung der Axial-​Wellendichtung vor dem Ein­bau kann zu frü­hem Aus­fall füh­ren.